29.06.2001

Jesus Christ Superstar

Theatre Royal Nottingham, England

Jesus of Nazareth
Judas Iscariot
Mary Magdalene
Pontius Pilate
King Herod
Simon Zealotes
Caiaphas
Annas
Peter

Arvid Larsen
Mark O’Malley
Cat Simmons
Christopher Howard
Hadrian Delacey
Hugh Maynard
David Durham
Luke Baxter
Alexander Lycke


Vollständige Besetzung


Mein erstes Musical außerhalb von Deutschland. Meine erste Tourproduktion. Ich war bei einem Schüleraustausch in England und wurde von meiner Gastfamilie zu Jesus Christ Superstar eingeladen. Mein Englisch war zwar noch nicht ganz so gut, aber die Geschichte kannte ich natürlich, deshalb war es nicht allzu schwierig der Handlung zu folgen.

Wir saßen im Rang des Theatre Royal Nottingham und hatten von dort oben das ganze Geschehen im Blick. Das war besonders gut, weil Jesus, als er das Kreuz trug, von einem Darsteller mit einer Handkamera gefilmt und auf eine große Leinwand im Hintergrund projiziert wurde.

Überhaupt war Arvid Larsen in der Titelrolle großartig – wenn auch kein typischer Jesus. Blond und ein bisschen wie ein Model war er aber definitiv etwas fürs (weibliche) Auge. Seine Stimme hatte einen riesigen Tonumfang, und auch sein Schauspiel war erstklassig.

Es war ungewöhnlich, dass Mary Magdalene von einer Farbigen verkörpert wurde, aber irgendwie passte es ganz gut, da das ganze Stück sehr modern gemacht war. Und Cat Simmons hatte eine fantastische Soulstimme, die genauso gut zu den schnellen Liedern wie auch zu den Balladen passte.

Mark O’Malley lieh dem Judas seine rockige Stimme und bot durch seine raue und kraftvolle Interpretation ein tolles Gegenstück zu dem eher lieblichen Jesus.

Sehr beeindruckt war ich auch von Luke Baxter als Annas. Normalerweise bin ich nicht unbedingt ein Fan von Kopfstimme bei Männern, aber bei ihm hörte es sich richtig gut an und er stach dadurch auch heraus. Er hatte ein bisschen was von Richard O’Brien, dem Riff Raff aus der Rocky Horror Picture Show.

Die Inszenierung hatte zwar schon einige moderne Elemente, war jedoch kein modernes Theater. Auch Kulisse und Kostüme waren größtenteils im Stil wie vor 2000 Jahren, bis auf ein paar Ausnahmen wie das bedruckte T-Shirt von Judas oder das clownsähnliche Make-up von King Herod. Auf jeden Fall war die Show absolut sehenswert, schon allein wegen der tollen Darsteller und der mitreißenden Musik.
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